Du fragst Dich, wer ist das eigentlich, der sich solche Geschichten ausdenkt?

Aufgewachsen in Berlin und immer noch dort lebend, überkommen mich in diesem täglich aufs Neue implodierenden, explodierenden, fiebrig pulsierenden Hexenkessel brodelnder Kulturen und Subkulturen jede Menge Inspirationen, die danach verlangen, niedergeschrieben zu werden. Was in Kindertagen als naive Spielerei eines gerade des Texteverfassens mächtig Gewordenen in Gestalt wilder, absurder Geschichten, gestützt auf wacklige Gerüste kuriosester Rechtschreibfehler und stilistischer Kopfsteinpflasterfahrten begann, nahm während des Studiums langsam immer mehr Gestalt an. Auch die unumstößlichen Schwerkraftgesetze der Grammatik und Rechtschreibung wurden nun eingehalten, und eine ganze Reihe von Kurzgeschichten aus den verschiedensten Genres entstanden, von Prosa über Lyrik bis hin zu Thrillern und purem Horror. Ich sprang überall auf dem weitläufigen Acker der Literatur herum, mal stolpernd und wankend, mal fest voranschreitend. Ich mag es, quer durch die literarische Welt zu treiben, wie eine Flipperkugel im Automaten. Auch nach Ende des Studiums ließ ich davon nicht ab, obwohl mir mein „ordentlicher“ Beruf als Systemadministrator nicht immer genügend Zeit dafür ließ und lässt.

Schließlich raffte ich mich auf, meinen ersten Roman zu schreiben, „Gotthammer“, ausschweifende Fantasy, wie ich sie schon immer mal schreiben wollte. Das Projekt zog sich über einige Jahre hin, immer wieder zwischendurch mal kürzer, mal länger unterbrochen, weil der Beruf mich ausbremste. Das war irgendwie ernüchternd, schließlich wollte ich das Projekt auch mal zu einem Ende führen.

Eines Tages schrieb ich mehr aus Jux, und um mich ein wenig vom schleppenden Fortgang von „Gotthammer“ abzulenken, die Kurzgeschichte „Der Strandkorb“ und sandte sie – ebenfalls mehr aus einer Sektlaune heraus – beim Noel-Verlag im Rahmen von deren Schreibwettbewerb „Weltentor“ ein. Mehr als ein halbes Jahr verging, und fast hatte ich das Ganze schon wieder vergessen, da erreichte mich Ende 2011 die völlig überraschende Nachricht, dass ich mit der Geschichte im Bereich „Mystery“ den Wettbewerb gewonnen hatte! Der Verlag veröffentlichte daraufhin nicht nur diese Kurzgeschichte im Rahmen der Anthologie „Weltentor – Mystery II„, sondern eröffnete mir auch die Möglichkeit, mit „Gotthammer“ meinen ersten Roman herauszubringen. Das war natürlich eine wunderbare Fügung, musste ich doch nun nicht mehr erst kreuz und quer übers Land bei Verlagen „Klinkenputzen“ gehen. Binnen eines halben Jahres war daraufhin das Manuskript schließlich fertiggestellt. Wahrlich kein schlechtes Gefühl, als ich dann im September 2013 das erste gebundene Exemplar in den Händen halten konnte.

Der Funke war entzündet, auf diesem Level weiterzumachen. Wieder ging einige Zeit ins Land, doch nun endlich ist der auch der zweite Roman, „Das dunkle Feld„, erschienen, diesmal beim Phantastik-Verlag „Edition Solar X“. Und schon schwirren die nächsten Ideen für Geschichten und Erzählungen in meinem Kopf herum, ich fange sie ein, um für euch weitere fantastische Welten zu zimmern, die ihr seitenumblätternderweise bis zum Horizont erkunden könnt.